Lindau.  Die 70. Langstreckenregatta Rund Um auf dem Bodensee wird als eines der zähesten Flautenrennen in der Geschichte des Segel-Klassikers eingehen. Für die rund 70 Kilometer lange Strecke von Lindau über Romanshorn am Schweizer Ufer nach Konstanz und wieder zurück nach Lindau brauchten selbst die schnellsten Katamarane mehr als zwölf Stunden. Von 235 gestarteten Booten kamen nur sieben innerhalb des Zeitlimits ins Ziel. Das ostholsteinische Sach-Team mit Skipper Helge und Co-Skipper Christian Sach benötigte mit dem M32 „NTTDATA“ 12 Stunden, 34 Minuten und fünf Sekunden. Das bedeutete berechnet den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter dem „einheimischen“ M2 „Paulchen“ von Dominic Stahl.

„Es war unglaublich mühsam, wir haben mehrfach auf der Stelle gestanden, weil oft kein noch so leiser Hauch wehte“, berichtete Helge Sach von einer nervenaufreibenden Regatta. Die pandemiebedingt vom späten Frühjahr in den Altweibersommer verlegte Großveranstaltung wurde wegen der viel kürzeren Tage nicht über Nacht gesegelt, sondern morgens um sieben Uhr vor dem Lindauer Segel-Club gestartet. Nebelschwaden sorgten im Sonnenaufgang für bizarre Bilder und verhinderten den Aufbau einer brauchbaren Thermik. „Trotzdem ging es dicht an der Küste unterm Strich am schnellsten vorwärts“, so Helge Sach.

Das sei auch die gewinnbringende Route der „Paulchen“ gewesen, „die sind wirklich am besten gesegelt“. Im Ziel war der M2 zwar nur eine gute Viertelstunde eher als die M32-Crew des „NTTDATA“ mit Herbert Vogel und Gerd Schmitzer neben den Sach-Brüdern, was berechnet bei gleicher Yardstickzahl eine knappe halbe Stunde bedeutete. Für den absolut schnellsten Mehrrümpfer „Orange Utan“ von Ralph Schatz, der nach zwölf Stunden und zehneinhalb Minuten als Erster im Ziel war, reichte es berechnet nur zum dritten Rang. Der SL33 von Schatz wurde eigens für die Leichtwinde auf dem Bodensee um zwei Fuß (gut 60 Zemtimeter) verlängert, der Mast sogar um zwei Meter. „Der ist derart übertakelt, dass er auf dem Wasser bei wenig Wind kaum zu schlagen ist“, erklärt Helge Sach.